Der Wetterbericht spielt verrückt. Eine Woche vor den Hip Hop Open 2015 in Stuttgart, gibt es täglich neue Prognosen. 38°C und Sonne. 28°C und Regen. Gewitter. Sturm. Alles wurde vorausgesagt. Was soll man da bloß anziehen.
Letztendlich fing der Tag regnerisch an und endete sommerlich. So war ich dann auf meinem ersten und anscheinend auch letzten Hip Hop Open Festival. Voller Vorfreude kamen wir an dem Tag auf dem Festivalgelände auf den Cannstatter Wasen an. Die Location war groß und hatte 2 Bühnen, die Mainstage, welche leider nur auf einem Pflastersteinboden war und die Second Stage auf einer (alten) Reiterbahn. Optisch hat dies nichts hergemacht. Aber nun gut. Wir waren schließlich wegen der Künstler da.
Der erste Act, den wir uns angeschaut haben, waren die Underarchievers. Meine Freundin ist ein riesen Fan von Ihnen und ich habe wahrscheinlich das erste Mal einen Song von denen auf dem Festival gehört. Die Performance von den beiden Jungs war unglaublich. Man hat Ihnen angesehen, wie sie Herzblut in ihre Musik gesteckt haben und sich angestrengt haben. Man konnte die Leidenschaft in ihren Augen sehen.
Darauf folgte Megaloh. Auch ihn zuzusehen hat viel Spaß gemacht. Megaloh hat sich im Laufe der Jahre, gerade was seine Live-Performance angeht, wahnsinnig gesteigert. Ich habe wenige gesehen, die so eine Power in der Stimme und gleichzeitig dermaßen sprachgewandte Texte haben. Da wir uns nur an der Mainstage aufgehalten haben folgten darauf Joey Badass und Kollegah. Beide sind nicht unbedingt meine Favoriten. Aber man konnte sich die Show gut angucken.
Wenig später sind auch schon ASD aufgetreten. Und da ich schon seit meiner Jugend ein großer Samy Deluxe Hörer bin, war dieses Konzert mit Afrob natürlich ein Muss. Die beiden deutschen Rapper haben wie immer höchstes Niveau an den Tag gebracht. Und haben Klassiker und neue Songs gespielt. Ein weiteres Highlight auf den Hip Hop Open. Besonders die Stimmung, die diese ins Publikum zaubern konnten, hat mir sehr gut gefallen.
Doch dann kam mein Highlight: Asap Rocky. Der hübsche, sehr eigene Rapper aus Harlem. Seine Show fing gut an. Etwas unspektakulärer als erwartet. Trotzdem hat er gut geflowt und seine Songs recht rübergebracht. Als dann die alten Lieder, wie „Wild for the Night“ kamen, war da Publikum richtig war. Asap Rocky hat mit seiner ganzen Energie performt. Ich glaube, wirklich fast jeder auf dem Festival ist gesprungen und hat seine Lieder gefeiert. Da hat er mich dann doch noch überzeugen können.
Als super Überraschungsgäste kamen vor dem letzten Act, die Orsons und die Massiven Töne. Als „Traumreise“ von den Massiven Tönen kam, hab ich mich erst einmal ins letzte Jahrzehnt zurück befördert gefühlt.
Das Beste zum Schluss. Davon war ich vor Ende nicht überzeugt. Ich kannte kaum Lieder von Marsimoto, nur von Materia. Mir war es auch bis zu diesem Konzert ein Rätsel, warum dieser als sein Alter Ego in einem grünen Superheldenoutfit auftreten muss. Doch dann habe ich die Show gesehen. Er hat einfach gerockt. Die Show mit den Licht- und Raucheffekten. Seine unglaublich vielen Fans. Die Stimmung. Marsi, wie er wohl gerne genannt wird, hat die Bühne zum Beben gebracht, die Menschen in seinen Bann gezogen und eine wahnsinns Performance abgelegt. Ich selbst war bis zu diesem Zeitpunkt kein großer Fan, bin es aber jetzt, jedenfalls von seiner Bühnenshow.
Alles in einem, war das Festival echt super. Auch, dass Angebot ausgenommen der Acts konnte sich sehen lassen.
Vor allem die Idee, des schwäbischen Imbisses hat mir auch gefallen. So gab es einem Stand (Mhh Mauldasch), leckere Maultaschenburger, Maultaschen Pommes und vieles mehr. Lecker lecker!